Erwin Ackerknecht

deutscher Bibliothekar; nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1954 Vorsitzender der Deutschen Schiller-Gesellschaft

* 15. Dezember 1880 Baiersbronn/Schwarzwald

† 24. August 1960 Ludwigsburg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 42/1960

vom 10. Oktober 1960

Wirken

Erwin Ackerknecht wurde am 15. Dez. 1880 in Baiersbronn (Schwarzwald) als Sohn eines Reallehrers geboren. Er studierte Philosophie sowie Literaturwissenschaft und promovierte im Jahre 1902 an der Universität Tübingen. Im Jahre 1905 kam er als Bibliothekar an die Stadt-Bücherei der Stadt Stettin und wurde bereits nach zwei Jahren deren Direktor. In langjähriger unermüdlicher Arbeit hat A. den Bücherbestand dieser Bücherei von 20 000 (1907) auf 200 000 Bände im Jahre 1945 vervielfacht. Er hat sie gleichzeitig zu einer im Rahmen des deutschen Bibliothekwesens bedeutenden Studienbibliothek für wissenschaftliche Arbeit und Forschung und zu einer volkstümlichen Bücherei mit zahlreichen Zweigstellen ausgestaltet.

Zugleich war A. Leiter der Staatlichen Beratungsstelle für das Volksbüchereiwesen der Provinz Pommern, der Pommerschen Landeswanderbücherei und der Staatlichen Büchereischule in Stettin. Der Initiative A.s war ferner die Gründung der Stettiner Volkshochschule im Jahre 1919 zu verdanken. Im Jahre 1933 wurde A. von den Nationalsozialisten aus seinem Werke verdrängt, das schließlich der Vernichtung anheimfiel.

Nach dem Zusammenbruch (1945) wurde A. Kulturreferent und Leiter der Stadtbücherei und Volkschochschule Ludwigsburg. Ferner wurde er ...